Bestand der Urforelle ist gefährdet
Fischotter sollen betäubt, gefangen und in anderen Gebieten angesiedelt werden.
Kärnten. In den 1950-er Jahren war der Fischotter in Kärnten fast zur Gänze ausgestorben, heute leben in allen Landesteilen wieder vermutlich 186 Tiere. Der Fischotter ist EU-weit geschützt und ganzjährig geschont, darf also nicht gejagt werden. Doch Kärnten macht jetzt eine Ausnahme, denn der Fischbestand in einigen Kärntner Flüssen sinkt rapid.
Fischbestand. „Im Oberen Görschitztal bedroht der Fischotter sogar die wilden Ur-Forellen“, so Landesrat Gerhard Köfer (TS). „Schadensmeldungen haben sich im Jahr 2014 drastisch erhöht. Der Fischrückgang beträgt hier bereits 80 Prozent.“
Bejagung. Jetzt erlaubt das Land via Bescheid die Jagd auf drei Fischotter im Görschitztal. „Wenn es nachgewiesen wird, dass wir höherwertiges Gut schützen können – es geht um einen der letzten Urbestände in ganz Europa -, so darf man zum Schutz dieser Ur-Forelle die Bejagung vornehmen“, so LR Christian Ragger (FPÖ). Dabei sollte in erster Linie versucht werden, die Tiere zu betäuben und einzufangen.
Ansiedelung. Aus dem Ausland wurde bereits reges Interesse am Kärntner Fischotter bekundet. „Es gibt mittlerweile etliche Anfragen aus Bayern und aus den Abruzzen, dass man gefangene Fischotter dorthin exportieren könnte.“ Die Naturschützer in diesen Gebieten wollen den Fischotter im Sinne der Artenvielfalt dort wieder ansiedeln.
(ÖSTERREICH v. 04. 06. 2015)